Blue Finn. Erster Stuhl aus chirurgischen Abfällen - db deutsche bauzeitung

2023-03-23 16:42:56 By : Ms. Tina Ge

Der niederländische Möbelhersteller Vepa bringt erstmals einen Stuhl auf den Markt, der aus chirurgischen Abfällen gefertigt wird.

Die Sitzschale und Rückenlehne des Stuhls Blue Finn bestehen aus recyceltem »Bluewrap«, einem Verpackungsmaterial, das in vielen Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen der sterilen Verpackung von medizinischen Instrumenten dient. Verglichen mit dem Einsatz von Neukunststoff können dadurch ca. 35% CO2 eingespart werden. Mit Blue Finn stellt Vepa seine Kompetenz in der Herstellung kreislaufwirtschaftlicher Möbel unter Beweis. Gemeinsam mit seinen lokalen Partnern verfolgt Vepa eine konsequente Entwicklungsstrategie, nach der nachhaltig aufbereitete Rohstoffe durch innovative Herstellungsverfahren einem neuen Produktzyklus zugeführt werden.

Kliniken und medizinische Einrichtungen produzieren täglich große Mengen Abfall. Dazu gehören auch die sterilen Verpackungen für Operationsbesteck, die bei Verwendung der Instrumente entsorgt werden. »In Krankenhäusern werden jedes Jahr Unmengen an Bluewrap-Verpackungen verwendet und einfach weggeworfen«, sagt Janwillem de Kam, Direktor von Vepa. »Gemeinsam mit unseren Projektpartnern ist uns das Upcycling dieses Abfallstroms zu einem neuen Möbelstück gelungen. Der Stuhl ‚Blue Finn‘ ist im Objektbereich vielseitig einsetzbar. So finden die Abfälle branchenunabhängig eine neue Verwendung.«

Bluewrap besteht aus Polypropylen, ein sogenanntes Meltblown und Spunbond Homopolypropylen, das recycelt werden kann. Für die innovative Weiterverwertung des faserigen Materials hat sich Vepa mit sechs lokalen Projektpartnern zusammengetan, darunter Bywyd, Experte für die Herstellung von Recyclingrohstoffen, aber auch Kliniken, grüne Krankenhausinitiativen sowie Abfallverarbeiter. Im Vergleich zum Einsatz von Neukunststoff erfolgt die Herstellung von Blue Finn mit einer CO2-Einsparung von 35%. »Bluewrap eignet sich  für die Wiederverwendung. Auf Grundlage der Materialtechnologie von Bywyd konnten wir Bluewrap in ein für Möbel geeignetes, hochwertiges Material umwandeln, ein perfekter Rohstoff für Stühle«, sagt Jan Willem Slijkoord, Direktor von Bywyd. 

Blue Finn ist Teil einer umfangreichen Kollektion von Stühlen und als stapelbarer Mehrzweckstuhl, Barhocker sowie als halbhoher Barhocker erhältlich. Für die Sitzflächen und Rückenlehnen werden mindestens 85% recyceltes Bluewrap eingesetzt. Die blaue Farbigkeit des medizinischen Verpackungsmaterials findet sich im Design des Stuhls wieder. Mit einem Kufengestell aus Stahlrohr ist er leicht, flexibel in der Nutzung. Der Stuhl ist optional mit Armlehnen aus Kunststoff oder Holz erhältlich und bietet angenehmen Sitzkomfort. Dank seines reduzierten Designs und der einfachen Handhabung eignet er sich zum Einsatz in Cafeterien, Wartebereichen oder Vortragsräumen.

Blue Finn wird wie alle Vepa-Produkte nach kreislaufwirtschaftlichen Prinzipien produziert. „Alle Einzelteile können leicht getrennt und wiederverwertet werden“, fügt Janwillem de Kam hinzu. „Wir können die Sitze und Wannen schreddern, um daraus neue Teile herzustellen. Das Unternehmen arbeitet bereits heute nahezu abfallfrei und verwertet Produktionsreste sinnvoll wieder. Alle Möbel von Vepa werden vollständig an den eigenen Fabrik-Standorten in den Niederlanden hergestellt. Das Unternehmen legt Wert auf eine regionale Produktion und die Zusammenarbeit mit lokalen Zulieferern. Vepa ist Teil der Fair Furniture Group, ein Familienunternehmen mit sieben eigenständigen Marken. Alle haben das gemeinsame Ziel, nach neuen nachhaltigen und kreislaufwirtschaftlichen Lösungen zu suchen. 

Weitere News finden Sie hier

Mit Garden Futures präsentiert das Vitra Design Museum erstmals eine große Ausstellung zur Geschichte und Zukunft des modernen Gartens.

Mangelnde soziale Verantwortung, eine sperrige Bürokratie und klimaschädliche Prozesse – die Bau- und Immobilienbranche steht aktuell...

Urban Future kommt 2023 erstmals nach Deutschland: Nachhaltige Stadtentwicklung in all ihren Facetten – darum geht es im Juni in...

Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA Hessen hat die Ergebnisse des BDA Architekturpreises »Ausgezeichnete Architektur in...

Die Frage, wie aus geschlossenen Industriekomplexen neue, attraktive Orte für die Öffentlichkeit entstehen ist Kernthema der Ausstellung...

Der Architekt Peter Zumthor zeigt seine Architekturmodelle ab März 2023 im Werkraum Bregenzerwald. Eine Ausstellung über handwerklich...

Der Diversity in Architecture – Divia Award hat das Ziel, die Sichtbarkeit von Frauen in der internationalen Architekturbranche zu...

Der neue Praxisleitfaden »Grüne Fassaden« lädt Architektinnen und Architekten dazu ein, brachliegende Potenziale im urbanen Raum zu...

Die db ist die älteste Architektur-Fachzeitschrift Deutschlands und zählt zu den wichtigsten Adressen unter den Architekturtiteln. Sie filtert die relevanten Themen des Baugeschehens, liefert Hintergrundwissen, hinterfragt kritisch, bezieht Stellung und leistet so einen wesentlichen Beitrag zur fachlich fundierten Architekturdiskussion.

db-Studentenwettbewerb für Architekturkritik db Bauen im Bestand Preis db Ortstermin db Kongress Suffizienz db Kongress Zukunft

arcguide – Internetführer für Architektur bba – bau beratung architektur md – interior design architecture Mensch&Büro – das Portal Buch-Shop

Mediaservice Konradin Architektur Konradin Mediengruppe

Vereinigung Freischaffender Architekten Deutschlands e.V. (VFA)

Bund Deutscher Baumeister Architekten und Ingenieure Hessen Frankfurt e.V.

Kontakt Mediaservice AGB Datenschutz Impressum db Newsletter Abo